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Gudrun Mühlbacher: “‘Klimanotstand München’ – Die Fakten”

19. November 2020 // 19:00 bis 21:00

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Kostenlos

Anmeldung für diese Kooperationsveranstaltung siehe unten

Kurzinhalt:

Die 2013-Prognose für München bis 2050 sah einen Temperaturanstieg von 2-4 °C voraus. Die +2 °C haben wir schon: Nach dem Deutschen Wetterdienst-Bericht 2020 steigt die Wärmebelastung deutlich, insbesondere in den dichtbesiedelten Stadtteilen. Gemessen ist eine Zunahme der mittleren Jahrestemperaturen: 2018 war das wärmste Jahr seit 1955, mit 11,4°C um 1,9°C wärmer als der langjährige Durchschnitt (1971-2000). Auch die Zahl der Hitzetage (über 30°C) hat deutlich zugenommen; die meisten Wärme-Rekordjahre liegen in diesem Jahrhundert (2003, 2018). Das „Alpine Pumpen“, der abkühlende Nachtwind aus den Alpen, verschiebt die Hitze-Spots vormittags in den Norden der Stadt; und die Kühlwirkung insgesamt wird schwächer. Was tun?

 

Weitergehende Infos zum Thema des Abends:

Schon 2013 hat der Deutsche Wetterdienst (DWD), München, im Auftrag der Landeshauptstadt München einen ersten Bericht erstellt über die stadtklimatische Situation der „Hitzeinsel“ München und Modellrechnungen vorgestellt über die weitere Wärme- und Sonnentage-Entwicklung in und für München. Die Prognose bis 2050 lässt eine Temperatursteigerung in den nächsten 40 Jahren von 2 bis 4 Grad (!!) erkennen.

Die +2oC haben wir bereits erreicht: 2020, erneuter Bericht des DWD „Stadtklimatische Untersuchungen der sommerlichen Temperaturverhältnisse und des Tagesgangs des Regionalwindes („Alpines Pumpen“) in München“: Die Beobachtungen sind eindeutig, in München findet der Klimawandel statt und die Wärmebelastung im Stadtgebiet steigt, insbesondere in den dichtbesiedelten Stadtteilen. Die Messungen in München zeigen eine deutliche Zunahme der mittleren Jahrestemperaturen seit Messbeginn 1955. 2018 war seither das wärmste Jahr und mit 11,4°C um 1,9°C wärmer als der langjährige Durchschnitt (1971-2000). Auch die Anzahl der Hitzetage und der Sommertage (Tage mit maximalen Temperaturen über 30°C bzw. 25.°C) haben deutlich zugenommen; die meisten Wärme-Rekordjahre liegen in diesem Jahrhundert (2003 bzw. 2018).

Dabei ist die Stadt von den wärmeren Temperaturen deutlich stärker betroffen als das Umland. Die bereits gemessene Temperaturzunahme aufgrund des Klimawandels wird sich auch in Zukunft fortsetzen und sogar noch verstärken, im ungünstigen Fall kann es zu einer Verdopplung der Sommertage kommen. In diesem Zusammenhang ist das sog. „Alpine Pumpen“ für die Bürger*Innen von besonderem Interesse, weil dieser kühlere Wind aus den Alpen in der Nacht und in den frühen Morgenstunden für relative Abkühlung sorgt; doch dieses Alpine Pumpen verschiebt die Hitze-Spots vormittags in den Norden der Stadt; und die Kühl-Wirkung schwächt sich überdies ab.

Was tun? Der Stadtrat der Landeshauptstadt hat Ende 2019 den „Klimanotstand München“ ausgerufen. Das zuständige Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) sagt zum DWD-Bericht 2020, die Stadtplanung müsse sich auf eine stärkere Wärmebelastung im Stadtgebiet einstellen und rechtzeitig handeln, um negative Auswirkungen für die Bevölkerung zu vermindern; von hoher Bedeutung sei der Erhalt der Funktionsfähigkeit der Luftaustauschbahnen als auch der von großen, zusammenhängenden Grünflächen.

War aber ab 2013 noch in der Diskussion, dass in München 6.000 zusätzliche Krankenhausbetten für Schwer-Hitzegeschädigte geschaffen werden müssten; dass wegen der zunehmenden Starkregen-Ereignisse die städtische Kanalisation wesentlich vergrößert werden müsse; dass es keine Bebauung im Süden Münchens mehr geben dürfe, um die kühlenden Süd-Winde aus den Alpen nicht zu beeinträchtigen … So empfiehlt das RGU heute, 2020, weitere vertiefende kleinräumigere Untersuchungen durchzuführen.

Wie der Titel sagt: Inhalt des Vortrags werden die klimatologischen Fakten für und in München sein. Die aber müssen konkrete Folgen in Verwaltung und Politik haben; und da wollen wir doch nochmal nachfragen …

 

Zur Referentin:

Gudrun Mühlbacher, Deutscher Wetterdienst (DWD); Abteilung: Klima- und Umweltberatung (KU1), Leiterin Regionales Klimabüro München, Leiterin der Niederlassung München.

Details

Datum:
19. November 2020
Zeit:
19:00 bis 21:00
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstalter

BUND Naturschutz (Kreisgruppe München), oekom e.V., Die Umwelt-Akademie e.V., Green City e.V., Fridays For Future München, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), Raus aus der Steinkohle!, Fossil Free München, Protect the Planet

Veranstaltungsort

Online-Veranstaltung