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Der Rebound-Effekt – Ein blinder Fleck in der Ökologiedebatte
7. März 2016 // 18:00 bis 20:00
Einleitung Manuel Schneider (7.25 min): Videomitschnitt.
Vortrag Tilman Santarius (52.18 min): Videomitschnitt.
Vortrag Tilman Santarius: Powerpoint.
Vortrags- und Diskussionsabend mit Dr. Tilman Santarius
Die Idee einer „Effizienzrevolution“ ist seit jeher eine Leitstrategie der Umweltbewegung. Energieeffizienz gilt auch als zentraler Bestandteil der deutschen Energiewende: Ohne besser gedämmte Häuser, sparsamere Autos oder effizientere Haushaltsgeräte sind die klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesregierung kaum zu erreichen. Wenn die Effizienz nur stark genug gesteigert werde, so die Annahme, würde auch der Naturverbrauch deutlich zurückgehen: Effizienz gleich Sparsamkeit.
Eine Illusion? De facto haben genau jene Industriegesellschaften, die seit zweihundert Jahren die größten Produktivitäts- und Effizienzfortschritte seit Menschengedenken erzielt haben, laufend mehr Energie verbraucht. Effizienz kurbelt offenbar das Wachstum an und erhöht so wiederum den Ressourcenverbrauch – ein Dilemma, genannt „Rebound-Effekt“.
In seinem Vortrag wird der Soziologe und Volkswirt Tilman Santarius anhand verschiedener Beispiele analysieren, wie rein technische Lösungen der Nachhaltigkeit („Effizienzrevolution“) ihr Ziel verfehlen. Sie führen zu einem Anstieg des absoluten Verbrauchsniveaus, der das erhoffte Einsparpotenzial teilweise – manchmal auch vollständig – wieder zunichte macht.
- Was sind die Gründe für diese Rebound-Effekte?
- Werden durch sie die Ziele der Klima- und Energiepolitik in Frage gestellt?
- Wie könnte es gelingen, Rückschläge durch Rebound-Effekte zu vermeiden?
Diesen Fragen wird Tilman Santarius in seinem Vortrag nachgehen. Von 2001 bis 2009 war er Projektleiter am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, danach bis 2011 Referent für Internationale Klima- und Energiepolitik bei der Heinrich Böll Stiftung. 2015 wurde Tilman Santarius mit einer Arbeit über den Rebound-Effekt an der Universität/Gesamthochschule Kassel promoviert.
Wir würden uns freuen, Sie an diesem Abend begrüßen zu dürfen, und wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns über Ihr Kommen informierten.